About
Armin Schanz - Maler, Bildhauer, Performance- und Medien Künstler und Kunsthistoriker (MA phil.)
Armin Schanz hat sich schon seit frühster Jugend mit der Malerei beschäftigt. Aus anfänglichen Postkartenmotiven wurden bald durchdachte Kompositionen. Er verspürte schon sehr früh seine exorbitant ausgeprägte Kreativität, die er mit den verschiedensten Mitteln zu materialisieren suchte (u. a. mit den Mitteln der Fotografie, die er schon im Vorschulalter beherrschte). In der Schule wurde sein künstlerisches Talent sehr früh entdeckt und gefördert. Daher konnte er sich zu Jenen zählen, die am ersten Bildenden Kunst Leistungskurs in Baden-Württemberg teilnehmen durften und schließlich den Abschluss mit Bravour meisterte. Bereits mit 17 Jahren drehte er seinen ersten eigenen Film, wobei er sämtliche Requisiten und Kostüme selbst entworfen und hergestellt hat. Er war Kameramann und Hauptdarsteller in einer Person.
Von den Anfängen bis heute wurde und wird er von der Musik und der Poesie Marc Bolans* beeinflusst. Hinzu kam die frühe Auseinandersetzung mit dem Surrealismus, den er in Theorie und Praxis studierte (auch im filmischen Bereich war er vom Surrealismus geprägt, so sein erster Film “Les sentiments secret”, eine Hommage an Louis Bunels “Un chien andalou”*). René Magritte* zählte zu seinen frühen Vorbildern, doch am meisten imponiert hat ihm der früh-barocke italienische Maler Michelangelo Merisi* (eher als Caravaggio bekannt, dem Namen seiner Geburtsstadt). Die besonderen Darstellung von Hell-Dunkel-Kontrasten und vor allem direkter Körperlichkeit wurde schnell auch Teil der Werke von Armin Schanz.
Anfang der 80er Jahre kamen verstärkt Einflüsse der Neuen Sachlichkeit dazu, was sich besonders in seinem glatten alt-meisterlichen Malstil zeigte.
Noch bevor er in Heidelberg sein Kunststudium begann, hatte er in Mannheim 1981 seine erste Einzelausstellung, die noch stark unter dem Einfluss des Surrealismus stand.
Bereits bei seiner dritten Einzelausstellung 1984 hatte er zu seinem eigenen Stil, den er Sensitivismus nannte, gefunden. Die Reaktionen beim Publikum waren jedoch sehr geteilt, sie reichten von entsetzter Ablehnung bis zur totalen Begeisterung. Dieser Zwiespalt nahm mit der weiteren Entwicklung des Sensitivismus noch zu. Die Kunstkritiker waren begeistert, doch der Verkaufserfolg blieb aus.
Im Kabarett Theater Klapsmühl´am Rathaus in Mannheim erlebt sein Film “Die geheimen Empfindungen” seine erfolgreiche Erstaufführung.
Es folgen weitere Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland. In Düsseldorf zeigt er seine Life Performance “ARA”, welche für Aufsehen sorgt.
Ein Stipendium an der Akademie der Schönen Künste in AMSTERDAM für ein Studium der Malerei und Performance Art bei Prof. Wim Wonk Mitte der 80er Jahre brachte drastische Veränderungen. Er änderte er seinen Malstil dramatisch, die glatte altmeisterliche Pinselführung wich einem expressiven rauhen Pinselduktus (Schanz: „Wie der Schlag Marc Bolans auf die Seiten seiner Les Paul*!“)
Jetzt setzte auch der Verkaufserfolg ein. Seine Einzelausstellung 1987 im Mannheimer „Künstlerkeller Gutenberg“ setzte neue Maßstäbe in seiner Karriere. Neben der Malerei beschäftigte er sich nun auch verstärkt mit Videokunst- und Performance. In der Galerie von Helmut Linde zeigt er die Videoperformance “Astounding Tragedies” sowie sein autobiografisches “Work in progress” Video “cupere aude”.
In der Galerie von Dieter Dietrich in Mannheim zeigt er seine Videoperformance “Andromeda”.
Den damaligen Höhepunkt erlebte er mit seiner Ausstellung von Bildern und Videoperformance im Mannheimer Kunstverein 1988. Er zeigt auf Monitoren in Endlosschleife “Andromeda”, “Fluctus frangitur a saxo” und “vagina dentata”
Auf diesem Höhepunkt angelangt zog Schanz sich aus dem aktuellen Ausstellungsbetrieb zurück und gründete eine Firma für Mediengestaltung und Videoproduktion. Er produziert erfolgreich Musik- und Werbevideos und widmet sich intensiv der freien Fotografie. U.a. fotografiert er Claudia Schiffer im Auftrag eines Kosmetikunternehmens.
Ab dem Jahr 2006 nimmt er seine freischaffende Tätigkeit als Bildender Künstler wieder auf und entwickelt unterschiedliche neue Ausdrucksformen, u. a. die Paintographien. Diese entstehen komplett am Computer mit dem Grafiktableau. und eingescannten Ojects trouvée
Schanz nimmt mit seinen neuen Werken wieder an Einzel- bzw. Gruppenausstellungen teil. Die Paintographien werden durch weitere Übermalungen weiterentwickelt. Mit seinen Mischtechniken auf Karton und Leinwand geht er neue Wege. Stets werden hierbei Objects trouvée mit persönlichem Bezug verarbeitet. Dies manifestiert seine Kunst, die Einbindung von gefundenen Gegenständen mit persönlichstem Bezug sind ein stilprägendes Element. Sein Malstil ist wesentlich expressiver geworden, sein Duktus strömt manische Kraft aus. Diese Kraft wird zusehends raumübergreifender und findet ihre Projektion ins Skulpturen, wie den Bodypieces und dreidimensionalen Wandobjekten. Diese entstehen wie all seine Werke durch vollen Körpereinsatz, eine persönliche Note prägt jedes seiner Werke.
Seine Videokunst nennt er Movopainture. Er arbeitet hierbei nach dem gleichen Prinzip wie in seinen Paintographien und Mischtechniken. Das Bild ist hierbei jedoch einer ständigen Veränderung unterzogen. Movopaintures werden in Grossbildprojektionen den Betrachtern zugänglich gemacht.
2012 krönt Schanz mit der Anfertigung eines “ARMON*S - Graffito an der berühmten East-Side-Gallery in Berlin.
Es folgen mehrere Einzelausstellungen und Beteiligungen. 2017 wird er aus 250 Bewerbern für die 1. Löhr Center Art in Koblenz ausgewählt. Insgesamt nehmen 15 Künstler an der Ausstellung teil.
Im Eisenberger Rathaus Saal performt er mit 2 Beamern seine Movopaitures, begleitet von einem DJ, der den passenden Musikteppich einspielt.
In den Mannheimer Quadraten zeigt er ebenfalls von einem DJ unterstützt seine Movopaitures Quadratübergreifend im Innenraum von Lautstark Rekords und im Freien via Beamer.
Seine Videoperformances zeigt er 2018 im Göllheimer Kunst- und Kulturverein via Beamer und auf Großbildmonitoren. Auf zahlreichen Fotos, aufgenommen bei der Durchführung der jeweiligen Performance, haben die Besucher die Möglichkeit sich in die Stimmungen zu vertiefen.
Armin Schanz sieht in seiner Performance Kunst die direkte Möglichkeit affektuose Eindrücke wahrnehmbar zu machen.
Armón Schanz ist Gründungsmitglied der Künstlergruppe perform:ars
Seit 2013 sitzt Schanz im Kulturausschuss der Stadt Eisenberg(Pfalz)
Zitate:
“Der Senisitivismus ist die Bewegung, die bereits in der Vergangenheit beginnt, das Ende der Bewegung ist der Anfang und der Anfang das Ende. Das Zeit-Raum-Verhältnis verkehrt sich in sein Gegenteil. Was mit dem Ende beginnt und mit dem Anfang endet ist unendlich, der Sensitivismus ist unendlich. Was vergangen, bevor es Gegenwart und was Zukunft im Vergangenen, friert die Bewegung ein bevor sie entsteht, Emotionen über Bewegung, Bewegung als Emotion. Die Zukunft ist bereits Vergangenheit noch bevor man sie gedacht hat.” Armin Schanz, 2010
“ Ich male Körper, die sich in der Kontemplation befinden ... , ein physische Experience erleben. “ Armin Schanz, 1987
“ Der Mensch darf alles hinterfragen, was er sieht, was er nicht sieht, das zeige ich ihm. “ Armin Schanz, 2008
Veröffentlichungen
Manifest des Sensitivismus, 1984
Beschreibung meiner Kunst anhand dreier Werkbeispiele, Juni 1985
Der Sensitivismus und die Person, 1985
Beschreibung meiner künstlerischen Arbeit, Februar 1986
Die androgyn transzendale Antipoden des Sensitivismus, März 1986
cupere aude - Mut zur Begierde, 1987
Künstlerportrait Armin Schanz, 1988
"Die goldbeschlagene Leere, ein sensitivistisches Schauspiel in zwei Akten von 1985, veröffentlicht 2005
"dormiator amoris", Gedichte 1976 bis 1986, veröffentlicht 2008
Affektuose Malerei (Fresken und Gitarren) - ein autobiografischer Rückblick auf die Entstehung dieser Methodik, April 2017
Objets trouvé, Juni 2020
Die Dekate zwischen Mannheim und Amsterdam, August 2020
Über Armin Schanz
Künstlerportrait: ARMIN SCHANZ Erotik und Weltdeutung (Trend Magazin, 1985)
ARMIN SCHANZ Wenn Skizzen und Fotos auf Dessous treffen (Life Magazin, Baden Baden, 2007)
ARMIN SCHANZ Der Dalai Lama der Malerei und seine Kunst (Rüya Magazin Mannheim, 2007)
Künstlerportrait auf Kunst Düsseldorf ARMIN SCHANZ (Herausgeber Galerist Sven Blatt, November 2019)