Skip to main content

"Analogie", 2021

Combine painting aus 2 Holzschnitten in Öl-Handdruck und Ölmalerei, auf Leinwand/Keilrahmen, 2021

"Das neue Combine Painting ist fertig. Der Titel wird sein: "Analogia", das lateinische Wort für Seelenverwandtschaft. Ich möchte in diesem Bild zum Ausdruck bringen, wie nahe unterschiedliche und völlig konträre Ereignisse zusammenliegen können. Die entspannte Situation auf einer Bank sich gemütlich gemacht, man spielt etwas mit seinem Handy, dann plötzlich der Schrecken, alles hat sich plötzlich von einer zur anderen Sekunde in sein Gegenteil verwandelt und nichts ist mehr wie zuvor. Mit diesen Überraschungen müssen wir offensichtlich leben, die Seelen Verwandschaft  des schönen Augenblicks mit dem Schrecken." (Armin Schanz: Tagebucheintrag vom 08. August 2021)

Ein Gemälde, welches offensichtlich unter dem Eindruck der Corona-Pandemie entstanden ist und indem der Künstler, wie schon in seinem 2020 entstandenen Werk "Lemures", seine Eindrücke und Sorgen verarbeitet. 

Oben stehend die fertige Leinwand, haben wir unten stehend den Schaffensprozess des Werkes auf 4 Blättern. Von der ersten Skizze mit Kugelschreiber auf Papier zu den fertigen Holzschnitten auf Bütten von Hand gedruckt und mit Aquarellfarben koloriert.   



"In an anxious mood" Mischtechnik (Kugelschreiber, Filzstift, Textmarker) auf Papier, 2021, 21 cm x 30 cm --- erste Skizze für linke Bildseite von "Analogia" Combine Painting
"In a peacefull mood" Mischtechnik (Kugelschreiber, Filzstift, Textmarker) auf Papier, 2021, 21 cm x 30 cm --- erste Skizze für linke Bildseite von "Analogia" Combine Painting
"Anxious mood" Combine painting (Holzschnitt und Aquarell) auf Bütte, 50 cm x 70 cm, 2021, Vorstudie für "Analogia" in der combine painting Technik


"Peacefull mood" Combine painting (Holzschnitt und Aquarell) auf Bütte, 50 cm x 70 cm, 2021, Vorstudie für "Analogia" in der combine painting Technik


Werkbeschreibung und Analyse

Im ersten Eindruck der Leinwand erscheinen uns zwei völlig divergierende Szenen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, auch fällt ins Auge, dass sie aus unterschiedlichen Zeitepochen entnommen sind. Die Farbgebung des Bildes führt die beiden Szenen lose zusammen. Ein Zusammenhang lässt sich erahnen. Wir sehen eine schreiendes Männergesicht auf der linken Seite und eine auf einer Bank sitzende Frau auf der rechten Seite. Was verbindet sie, wo findet sich der Missing Link? Der Schlüssel zum Bild.

Der linke Holzschnitt , geschnitten aus einer Lindenholzplatte, zeigt das schreiende Gesicht eine Mannes mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen, wenn der Schrecken und die Angst besonders groß ist, reißt der Mensch in seiner Physionomie zusätzlich auch den Mund weit auf. Der Ausdruck des größten Erschrecken. Das Gesicht ist das Gesicht eines jungen Mannes mit lockigen, längeren Haaren, er trägt ein weißes Hemd mit einer schwarzen Krawatte locker um den Hemdkragen gebunden. Es ist das Gesicht des jungen Künstlers aus dem Jahr 1987. Er hat dieses von Panik verzerrte Gesicht schon in einigen anderen Werken verwendet. Ahnte er kommende schreckliche Ereignisse?  Der Holzschnitt selbst ist etwas kleiner als der rechte. 

Der rechte Holzschnitt ist etwas größer, ebenfalls aus Lindenholz geschnitten, Bei genauem Betrachten fällt jedoch auf, besonders bei der Vorstufe des aquarellierten Druckes, dass das Holz beim Schneiden leichter zu splittern scheint, was dem den Linien einen expressiver erscheinenden Duktus verleiht. Tatsächlich ist die linke Platte ein Lindenholz aus dem Jahr 1982 und gut abgelagert. Die rechte Platte hingegen ist neu und nicht abgelagert. Ein verstecktes Zeichen des Künstlers? Er verlegt die beiden Szenen durch die Wahl der Holzplatten bewusst in zwei weit auseinander liegende Zeitepochen. 


Nach oben